Das erste Auslandsrennen beenden wir mit einer schwierigen, aber trotzdem erfolgreichen Bergauffahrt: Julien und Luci bauen in Österreich ihren Tabellenvorsprung in der ADAC GT4 Germany weiter aus! Dahingegen rutschte die große Mamba wie bei dem Spiel „Snakes and Ladders“ trotz sportlicher Aufholjagden immer wieder zurück ins Tal. Wir fassen für Euch das Rennwochenende in Spielberg zusammen:
Kalt, kälter und noch vieeeeel kälter. Der Red Bull Ring ließ uns vergangenes Wochenende mit nur ein paar Grad über null zittern. Die Temperaturen waren an diesen Tagen aber nicht die einzige Herausforderung. Eine etwas missglückte Balance of Performance, missverständliche Track Limits, ein schwieriges Qualifying und die Probleme damit die Reifen auf Temperatur zu bringen sind nur ein paar der Dinge, die unsere Fahrer am Wochenende meistern mussten.
Fehlender Top-Speed? Verärgerte Mini-Mamba!
Zum Wochenende bekamen Luci Trefz (18, Wüstenrot / Deutschland) und Julien Apothéloz (19, Gockhausen / Schweiz) einen neuen Renningenieur, da der eigentliche verhindert war. Mit dem HWA-Ingenieur ein echter Zugewinn, der die Mini-Schlange seit ihrer Geburt kennt. Doch gegen die umstrittene Balance of Performance (kurz BoP) konnte auch das beste Ingenieurs-Setup nichts anrichten. „Das nenne ich einen BoP Fehler“, beschwerte sich prompt unser jüngster Spross Luci. „Die McLaren sind mit 15 km/h mehr Top-Speed an uns vorbeigezogen!“
Es war schwierig an diesem Wochenende. Die Mini-Mamba – unser gelbgrüner Mercedes-AMG GT4 – ist gemacht für viele, enge Kurven, durch die sie sich durchschlängeln kann. Aber auf dem Red Bull Ring ist es schwierig für die MANN-FILTER Mini-Mamba auf den langen Geraden, für die es nun mal Top-Speed braucht… Luci und Julien wären aber keine guten Rennfahrer, wenn sie dieses Manko nicht als Herausforderung sehen würden. So biss Julien am Samstag alle Zähne zusammen und ergatterte Startposition zehn für den ersten Lauf.
Triple-Fast: Ein schneller Start vom schnellen Schweizer und schnell war er auch an seinen Konkurrenten vorbei - Platz sechs nach nur wenigen Runden! Beim Fahrerwechsel musste unser Juniorenduo allerdings sieben Sekunden länger stehenbleiben aufgrund des Sieges vom letzten Lauf – so sieht es das Reglement vor. Am Ende manövrierte Luci die Mini-Mamba als Gesamt Achter über die Ziellinie.
Meisterschaftsführung ausgebaut! Niemand kommt an unsere MANN-FILTER Mini-Mamba ran!
Auch der Sonntag war nicht leichter als der Vortag. Die Jungs kämpften damit, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Luci übernahm das Steuer im zweiten Qualifying. Trotz viertschnellster Zeit musste er allerdings von Platz neun ins Rennen gehen. Große Verärgerung bei dem 18-Jährigen: „Mir wurde die schnellste Runde gestrichen! Das war in meinen Augen unfair!“, macht er seinem Ärger Luft. „Der Rennleiter hat sie mir gestrichen wegen Überfahren der Track Limits. Die habe ich aber beachtet! Und das ist auch auf meiner Onboard Kamera zu sehen!“ Ein ärgerlicher Fehler, der aber nichts nützte, als die Entscheidung längst gefallen war.
Mit etwas Wut im Bauch stieg Luci ins Auto. Der Start war turbulent. Die Mini-Mamba wurde im Gerangel sprichwörtlich in die Zange genommen. „Ich wurde ziemlich eingequetscht, wodurch wir etwas verloren haben“, so Luci. „Ich selbst hätte auch attackieren können, aber ich habe an die Meisterschaft gedacht.“ Kluges Köpfchen! Denn die erfahrenen Rennfahrer wissen: Manchmal muss man auch zurückstecken und lieber weniger Risiko eingehen. Das war auch für Luci goldwert! Nach einem fixen Fahrerwechsel übernahm Julien das Steuer. „Ich war mit der Balance im Auto nicht ganz so zufrieden“, fasst er seinen Stint zusammen. „Ich konnte nicht richtig pushen, sondern musste die ganze Zeit verteidigen.“ Dabei macht er aber einen guten Job! Als die Zielflagge geschwenkt wurde, bekam er die Punkte als sechstbester im Feld. „Das war nicht unser bestes Wochenende. Das wussten wir aber vorher schon. Dass wir mit P8 und P6 am Ende sogar die Führung ausbauen konnten ist schon erstaunlich.“
Trotz des schwierigen Wochenendes mit einigen Hürden, bleiben Luci und Julien weiterhin Tabellenführer der Gesamtwertung. Obendrein haben die Beiden sogar ihre Führung ausgebaut! 15 Punkte Vorsprung hat das schnelle MANN-FILTER Juniorenduo mittlerweile! Da ziehen wir doch den Filter….äh…Hut!
MANN-FILTER Mamba schlängelt sich durchs Gedränge aber wird leider nicht belohnt
Großes Kopfschütteln erneut bei unserer großen Mamba. Die ADAC GT Masters Saison bleibt weiterhin wie verhext!
Im Qualifying kämpften sowohl Maxi Götz (34, Uffenheim / Deutschland) als auch Indy Dontje (27, Amsterdam / Niederlande). Beide brachten es nicht hundertprozentig auf den Punkt. „Was soll ich sagen? Mal wieder ein schwieriges Wochenende für uns“, so unser Indy, der sich über sich selbst ärgerte. „Im Qualifying habe ich leider einen Fehler gemacht, was uns natürlich von weit hinten starten ließ.“
Kaum war das Startsignal am Samstag gefallen, war die Mamba auch schon weg: Blitzartig schlängelten sich Schlange und Indy durch das Feld. Eins, zwei, drei…nein, ganze zehn (!!) Plätze machte unser Niederländer gut. Nach einem schnellen Stopp übernahm Maxi das Steuer des GT3-Boliden, ehe die Beiden am Ende die Zielflagge als 13. sahen. „Wir haben tatsächlich Punkte geholt“, freute sich Indy. „Das hat ziemlich gutgetan.“
Für die gesamte Truppe eine Packung Motivation nach einem bisher schwierigen Saisonverlauf!
Am Sonntag war das altbekannte Pech aber wieder zurück: Auch Maxi musste von weit hinten starten. Ein erneut schneller Start, aber dann wurde der Uffenheimer unsanft umgedreht und die Jagd nach vorne ging von vorne los. Platz 16 am Ende war nicht das, was sich die Beiden vom Wochenende erhofft hatten. „Der Red Bull Ring ist mein Highlight. Mein Fanclub kommt von hier. Ich mag die Strecke und die Atmosphäre aber dieses Wochenende war es leider nicht so geil“, so die Zusammenfassung von Maxi. „Es läuft einfach nicht. Wir müssen schauen, dass wir als Team zusammenstehen und die Dinge analysieren, dass wir uns verbessern und die Pace im Qualifying finden. Wenn man vorne startet, ist man auch automatisch im Rennen vorne.“
Abhaken, nach weiter geht’s!
Lausitzring ersetzt Zandvoort – Corona ändert den Rennkalender
Nach einem Rennwochenende mit vielen Herausforderungen, Glück für die Einen, Pech für die anderen, reisen wir vom Red Bull Ring ab. Wir haben aber noch ein Update für Euch: Aufgrund der Corona-Situation in den Niederlanden werden wir in zwei Wochen nicht wie geplant am Circuit Zandvoort starten. Der ADAC hat sich für die Sicherheit ausgesprochen. So starten wir erneut auf dem Lausitzring.
Stay tuned!